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Diese eleganten Bilder, diese rationalen Bilder, diese richtig artenfaktischen Bilder enthüllen uns Schrecken, Ängste und Gefahren unseres Zeitalters. Meine Damen und Herren, damit ist das bewiesen, was wir immer schon gewusst haben: Die Kunst ist eben keine dekorative und behübschende Angelegenheit. Sie dokumentiert, sie signalisiert, sie dekoriert das, was wir vielleicht nicht wissen, was wir vielleicht über uns, von uns nicht wissen oder nicht wissen wollen.

Ausschnitt aus der Eröffnungsrede zur Ausstellung im Wiener Künstlerhaus durch Monsignore Professor Otto Mauer, 1967



Beschäftigt man sich wie der Verfasser vorwiegend mit älterer Malerei und nur gelegentlich und mehr liebhaberisch mit der Moderne, so bewundert man neben der ungewöhnlichen Konzeption auch die technische Perfektion eines solchen Bildes. Man mag das Bildgefüge nach allen Richtungen hin immer wieder durchmustern, nirgendwo wird man ein Nachlassen der Präzision des Details, der perfekten Durchbildung jeder Einzelheit beobachten. Recht verstanden darf man von altmeisterlicher Technik sprechen.

Ausschnitt aus einer Kritik von Professor Dr. Paul Pieper



Die in altmeisterlicher Technik gemalten Bilder Arrigo Wittlers sind in einem wörtlichen Sinne „unheimlich“ schön: Sie fangen den Betrachter mit dieser trügerischen Schönheit, hinter der sich Abgründe verbergen. Der Verlust an Individualität in der Gemeinschaft, der in seiner Verlorenheit auf sich zurückgeworfene Mensch, die Einsamkeit in einer Kommunikationsgesellschaft, das Spannungsverhältnis von Mikro- und Makrokosmos, die Formbarkeit und Verformbarkeit des Menschen, die bestehenden genetischen Möglichkeiten, den Mann ohne Eigenschaften zu formen, Ethik als Grenze des Fortschritts, dies sind Leitmotive im malerischen Gesamtwerk Arrigo Wittlers. So werden seine Bilder zur Metapher unserer Zeit.

Ausschnitt aus „Der Teil und das Ganze“ von Dr. Carl-Heinz Heuer



Kein Ischia der pittoresken Fischerdörfer. Aber doch Ischia, Süden jedenfalls, und nicht nur in der Lichtdurchlässigkeit; in seinem Garten ein Zitronenbaum mit der unregelmäßigen Gruppierung der Früchte und Blätter auf gleicher Höhe, aber in verschiedener Tiefe - : es könnte ein Wittler sein. Man beginnt mit den Augen des Malers zu sehen.

Ausschnitt aus „Die Integrationsbilder von Arrigo Wittler“ von Dr. Jappe



Was Wittler in seiner Kunst aussagt, das ist Erlebnis unserer Zeit. Wie er dieses Erlebnis gestaltet, das ist seine ganz persönliche Leistung, geboren aus einsamer Nachdenklichkeit und unermüdlichen Fleiß, der allein es ermöglicht, dass diese Tafeln und Blätter keine Höhepunkte leicht gewonnener Effekte, aber auch keinen toten Punkt haben.

Ausschnitt aus einer Kritik von Heinz Stephan aus der Kölner Rundschau, 1967



Das augenfälligste Merkmal von Wittlers Malerei ist die große Zahl ähnlicher oder gleicher Objekte, die das Bild von Rand zu Rand ausfüllen. Isoliert ist das einzelne Objekt bedeutungslos. Erst in Beziehung zu anderen wird es bedeutungsvoll. Auch diese große Zahl an und für sich unbedeutender Objekte, erklärt sich aus dem Gedanken der Struktur, denn nur so kann eine Vielzahl gleichzeitiger Bezüge und Funktionen sich ergeben. Gerade diese fast unendlich große Zahl von Zusammenspielen und Gegensätzen, soll dargestellt werden. Ob dabei gegenständliche oder „erfundene“ Formen Verwendung finden, ist für Wittler zweitrangig. Eine Form ist nur ein Stimulans, das einer Fülle von ähnlichen, verwandten Formen ruft. Gleichen die doch nicht ganz gleich sind. In gewissem Sinne wird dadurch im ruhenden Bild die Bewegung, die Zeitlichkeit der Objekte aufgehoben. Denn da sich nichts gleich bleibt, alles zeitlicher Veränderung unterliegt, bleibt eigentlich dem Maler nur die Möglichkeit einer fast unendlichen Variation des Gleichen: Verschiedene zeitliche Phasen im gleichen Bild simultan zu zeigen. Es ist denn auch logisch, dass die Objekte das Bild bis zum Bersten füllen. Dadurch wird klar, dass die Form- und Beziehungsvariation jenseits des Bildrahmens unendlich sich fortsetzt. Die Fülle ist ein Symbol der Unendlichkeit der Struktur. Bemerkenswert ist ja auch, dass Wittlers Bilder nie ein eindeutiges Zentrum haben. Im Strukturzusammenhang gibt es kein „Wichtiger“ oder „Unwichtiger“, alles hat gleiche Bedeutung.

Ausschnitt aus „Nach den Ismen von Giorgio Heusser


 
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